Divisional Round II: Defensivschlacht oder Offensivfeuerwerk?
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In der zweiten Runde der Divisional Playoffs mussten sich die Fans gar nicht entscheiden: Im ersten Spiel zwischen den Cincinnati Bengals und Buffallo Bills gab es zumindest vom Gast ein echtes Offensiv-Feuerwerk. Im Spiel zwischen den San Francisco 49ers und Dallas Cowboys dominierten von Anfang an die Defensivreihen das Geschehen. Zwei Interceptions machten am Ende den Unterschied.
Cincinnati Bengals vs. Buffallo Bills 27-10
Das Spiel des Jahres? Die Wiederauflage der Partie, die vor nur einigen Wochen zu den dramatischen Ereignissen um Damar Hamlin führte, war schon vor Spielbeginn ein heißes Eisen: Ist es fair, dass die Bengals trotz der Chance, die Bills noch einholen zu können, auswärts antreten müssen? Was macht die emotionale Storyline mit den beiden Teams? Welcher Quarterback ist der erste Herausforderer des möglichen MVP Mahomes in der AFC?
Joe Brrr wird zu Joe Snow! Das Wetter sollte da eher den Schnee- und Wind-erprobten Bills in die Karten spielen. Aber nicht mit den Raubkatzen aus Cincy: Der amtierende AFC-Champ wollte von Anfang an im Schneegestöber für klare Verhältnisse im Staate New York sorgen: Joe Burrow verzichtete im ersten Drive auf Incompletions und bediente seinen Star-Receiver Ja’Marr Chase für 28 Yards in der Endzone. Ganz anders Josh Allen auf der Gegenseite: Die ersten beiden Drives endeten jeweils mit Punt. Bevor sich die Bills umschauen konnten, lagen sie mit 14 Punkten zurück.
Offensiv mehr Krampf als Kampf: Für Josh Allen war der Sonntagabend frustrierend. Die Bengals Defensive ließ ihm nur wenig Zeit seine Receiver um Stefon Diggs und Gabe Davis den Platz runter zu scheuchen, gleichzeitig war er auch zu Fuß nicht in der Lage Yards zu machen. Nur einer von drei Pässen außerhalb der Pocket erreichte in den ersten drei Vierteln einen Receiver. Am Ende versuchte Allen alles, die Bengals Defense nahm Diggs, Davis oder McKenzie aber konsequent aus dem Spiel und ein Laufspiel war trotz der Wetterverhältnissen keine funktionierende Alternative. Bezeichnend, dass der einzige Bills-Touchdown ein QB-Sneak im zweiten Viertel war. Das nach Spielende sich dann Stefon Diggs bei seinem Spielmacher beschwerte, zeigte nur den Frust des ganzen Teams, dass sich im Laufe der Saison als klarer Favorit in der AFC gesehen hatte und jetzt nicht mal im Championship Game steht.
Dominante Bengals im Schnee: Die Performance der Bengals-Offense ist ein Ausrufezeichen in Richtung Chiefs, 49ers und Eagles. Joe Burrow komplettierte nicht nur seine ersten neun Pässe im Spiel, sondern war im Prinzip fehlerlos und verhinderte jegliche Turnover. Er sorgte für 242 Yards und zwei Touchdowns und übernahm schon in seiner dritten Saison die statistische Rolle des Franchise-Leaders mit den meisten Postseason-Passing-Yards der Bengals. Beeindruckend!
Ihr wollt noch mehr Meinung und Informationen zur Divisional Round auf die Ohren? Dann hört euch das Frühstücksei von unserem Flo mit Martin Pfanner an:
Dallas Cowboys vs. San Francisco 49ers 12-19
Eine echte Defensivschlacht: Das letzte Spiel der Divisional Round war ein Leckerbissen für Fans starker Verteidigungsleistungen. Ein Schwergewichtskampf auf Augenhöhe. Für die beiden Quarterbacks Dak Prescott und Rookie-Überraschung Brock Purdy waren es hingegen anstrengende, nervenaufreibende 60 Minuten. So ist ein 29-Yard-Pass von Purdy auf seinen Tight End George Kittle im dritten Viertel eines der seltenen Highlights, das Minuten später zum Touchdown von Christian McCaffrey führte. Die Aufgabe am gestrigen Abend war es keine Fehler zu machen, Interceptions oder Fumble zu verhindern und genau das schaffte der junge Purdy besser als der erfahrene Prescott.
Zwei Interceptions zu viel: Die Cowboys sahen in der Offensive mutiger und gefährlicher aus als die Konkurrenz aus San Francisco. Dak Prescott fand immer wieder CeeDee Lamb und das Run-Game mit Pollard und Elliott war vielversprechend. Aber die Fehler auf Seiten der Cowboys und die bittere Verletzung von Tony Pollard, der sich das Schienbein brach, brachten die Entscheidung. Deommodore Lenoir und besonders Fred Warner in der eigenen Redzone fingen Pässe von Prescott und sorgten für den K.O. der Cowboys. Dazu kommt, dass die vielgelobte Defensive in der zweiten Halbzeit etwas zahnlos war und Purdy seltener vor massiven Druck stellte. Und Star-Cornerback Trevon Diggs eine mögliche Interception aus den Händen rutschte. Kein guter Tag für die Familie Diggs.